Für die Pulheim Hornets ging es am neunten Spieltag zum schwierigen Gastspiel nach Rheinbach. Die Mannschaft des Trainerduos Dietmar Schwolow/Jan Hamann ist eine Institution im Mittelrhein, agierte viele Jahre in der Nordrheinliga und zeigte nach dem Abstieg bereits in der letzten Saison, dass sie zu den besten Teams der Oberliga gehören.
Mit Lankert, Semeraro und Middell meldeten sich drei Spieler morgens aus krankheits- und verletzungsgründen ab, so dass die Pulheimer mit lediglich 12 Spielern nach Rheinbach reisten.
Tim Giesen begann im Tor und zeigte direkt eine starke Leistung und parierte die ersten beiden Abschlüsse von den Außenpositionen. Dennoch erzielte Rheinbach das erste Spiel der Begegnung, welches Jakoby vom Kreis nach tollem Pass von Neuzugang Gelbke direkt beantworten konnte. Die ersten Minuten taten sich beide Teams gerade offensiv schwer und kamen nur schwer zu erfolgreichen Torabschlüssen. Auch eine zweifelhafte vierminütige Zeitstrafe gegen Rheinbach brachte nur bedingt Sicherheit ins Spiel, da Rheinbach in dieser Phase geduldig den Torhüter rausnahm und immer wieder zu Torerfolgen kam. Der starke Tim Klück war es in der 19. Minute, der die beste Phase der ersten Hälfte mit dem Treffer zum 9.10 einläutete, den Gelbke, zweimal Jan Giesen und Zank auf 10:14 erhöhen konnten. Beim Stand von 12:15, aber in Unterzahl, wurden die Seiten gewechselt.
Den Start in die zweite Hälfte verschliefen die Pulheimer leider komplett. Vorne wurden die Bälle zu schnell hergegeben, in der Defensive fehlte der Zugriff, welcher in der ersten Hälfte für Ballgewinne gesorgt hat. Zudem sorgten zwei Zeitstrafen innerhalb kurzer Zeit dafür, dass Rheinbach das Spiel drehen konnte und beim 19:18 in der 40. Minute erstmalig wieder die Führung übernehmen konnte und diese bis zum 23:20 fünf Minuten später ausbauen konnte. Pulheims Trainer Cirloganescu reagierte und brachte Sebastian Zeyen, um mit drei Rückraumspielern zu agieren und die Abwehr-Angriff-Wechsel zu vermeiden. Und dieser Wechsel sollte sich auszeichnen. Vorne agierten die Pulheimer wieder mit mehr Überzeugung und schafften es vier Angriffe in Folge nur durch ein strafwurfwürdiges Foul gestoppt zu werden. Jan Giesen zeigte an diesem Tag keine Nerven vom Strich und glich sowohl zum 23:23, als auch zum 24:24 (50.) aus. Auch Tobias Fraunhoffer, der für den in der zweiten Hälfte glücklosen Tim Giesen eingewechselt wurde, konnte nun durch einige Paraden gegen Rheinbachs Rückraumspieler auf sich aufmerksam machen und mit einem starken Tempogegenstoßpass auf Severin Molz den Grundstein für den nächsten Siebenmeter gelegt – welchen Giesen zum 25:26 verwerten konnte. Die Defensive um den kompromisslosen Jakoby arbeitete weiterhin auf Höchstbetrieb, so dass erneut Giesen zum 25:27 und kurz darauf mit seinem zehnten Treffer zum 26:28 erhöhen konnte. Die Rheinbacher agierten nun die letzten Minuten des Spiels im Mute der Verzweiflung mit Manndeckung, Cirloganescu reagierte umgehend und nahm seine letzte Auszeit, um die Mannschaft auf die neue Situation einzustellen. Klück, Gelbke und Jäckel waren die letzten drei Pulheimer Treffer vorbehalten, am Ende stand ein verdienter und hart erkämpfter Sieg auf der Anzeigetafel.
Die letzten beiden Spiele haben gezeigt, dass die Struktur und auch die Freude wieder zurück bei der 1. Herrenmannschaft gekommen ist. Hierauf gilt es auch in zwei Wochen bei der SG MTV Köln drauf aufzubauen, um dann mit hoffentlich vollem Kader und einer ähnlichen Einstellung die nächsten beiden Punkte einzusammeln.
Es spielten und trafen:
Tim Giesen, Fraunhoffer; Jan Giesen (10/7), Jäckel, Klück (je 5), Gelbke, Jakoby (je 4), Zank, Molz, Zeyen (je 1), Bartsch, Koch.